"Wir waren das dunkle Herz der Stadt"
Beschreibung
Der dokumentarische Film (keine Doku), zeigt am Beispiel einer Familie (1880-1980) das Verschwinden der Hamburger Gängeviertel im Besonderen und der Altstadt im Allgemeinen. Die drei Gängeviertel waren Teil der Altstadt und wurden zu Europas größten Slums gezählt. Berichtet wird von der Notwendigkeit der Sanierung vernachlässigter Wohngebiete und was das für die betroffenen Bewohner und die Stadt selbst bedeutete. Er beleuchtet kritisch und ohne Sozialromantik eine rücksichtslose Stadtplanung in einem Jahrhundert der Wirren und Katastrophen. Es wird den historischen Milieus der damaligen Gängeviertel nachgespürt, den politischen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts, und die einseitige Quellenlage zu den Planungen der zum Abriss betroffenen Stadtteile hinterfragt. Zudem wird der größte Hamburger Spekulationsskandal beleuchtet, der sich im Zusammenhang mit den geplanten Flächensanierungen ergab, der bis in höchste Stellen des Rathauses führte. Die Folgen der Sanierungsmaßnahmen für die Bewohner, aber auch für die Topographie, Kultur und Ökonomie der Stadt selbst, wird durch historisches Film- und Fotomaterial als Collage mit behördlichen, journalistischen u.a. Zitaten, sowie aktuellen Kameraaufnahmen dokumentiert (gestern/heute). Der Film nimmt Hamburg als Beispiel für einen Prozess europäischer Großstadtplanungen, deren Ideologie heute in Frage gestellt ist.
Filmlänge: 350 Minuten in 7 Kapiteln.